Kohlenstoffneutrale Materialien

Die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre führt dazu, dass immer weniger von der von der Erde abgestrahlten Wärme ins Weltall entweichen kann. Dies wiederum begünstigt den Anstieg der Temperaturen und den Klimawandel auf der Erde. Es ist also höchste Zeit, sich mit CO2-neutralen Materialien zu beschäftigen!

Biokunststoffe  

Normalerweise wird Kunststoff aus Erdöl hergestellt, das eine begrenzte Ressource ist und als verarbeitetes Material Jahrhunderte braucht, um sich zu zersetzen. Darüber hinaus erhöht die Verarbeitung den CO2-Gehalt in der Luft. Biokunststoffe hingegen werden aus Materialien wie Zuckerrohr oder Mais hergestellt, die schnell nachwachsende Rohstoffe sind. Auch an der Verwendung von Blaualgen wird derzeit geforscht. Mit diesen Rohstoffen können die Kohlenstoffemissionen auf Null reduziert und die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen verringert werden.  

Und trotz der Vorteile sollten Biokunststoffe genauso stark reduziert werden wie herkömmliche Kunststoffe. Denn nachhaltig ist es nur, wenn es im Stoffkreislauf verbleibt und fachgerecht entsorgt wird. Und was den Kohlenstoff angeht: Je weniger Verarbeitung im Allgemeinen, desto weniger Kohlenstoff.  

Teppichfliesen  

Wir kennen sie aus fast allen Büros: alte Teppiche aus dem letzten Jahrhundert. Doch jetzt gibt es auch brandneue Teppichböden, die CO2-neutral hergestellt werden. Das bedeutet, dass die verwendeten Materialien in immer größerem Umfang recycelt werden und/oder biologisch abbaubar sind. Dazu gehören aber auch Einsparungsmöglichkeiten zur Effizienzsteigerung im Unternehmen und der Kauf von Emissionsgutschriften für CO2-Anteile, die bisher nicht ausgeglichen werden konnten.   

Bei der CO2-Neutralität von Teppichfliesen geht es also nicht nur um den Teppich selbst, sondern auch um die Herstellung und die Strukturen innerhalb der Unternehmen.  

Um sicher zu gehen, dass Teppichfliesen CO2-neutral sind, können Sie nach der Zertifizierung schauen. Unter anderem gibt es das 'Cradle-to-Cradle'-Label, das für eine Vielzahl von Produktarten gilt und die Einführung einer Kreislaufwirtschaft fördern soll. 

Ein Carbon Teppich welcher mit einer Schere geschnitten wird
Kohlenstoffneutrale Materialien sind Materialien, die einen Netto-Null-Kohlenstoff-Fußabdruck haben, d. h. die bei ihrer Herstellung, Verwendung und Entsorgung entstehenden Emissionen werden entweder ausgeglichen oder durch verschiedene Methoden wie erneuerbare Energien und Kohlenstoffabscheidungstechnologie auf Null reduziert.

Olivin Sand

Olivin ist ein Mineral, das seinen Namen seiner variierenden grünen Farbe verdankt. Als solches wird es oft für Schmuck verwendet, aber wenn es zu Sand zermahlen wird, kann es beim Geoengineering zur Bindung von CO2 eingesetzt werden. Wenn Olivin verwittert, entzieht es der Atmosphäre Kohlendioxid und reagiert mit (Regen-)Wasser zu Kohlensäure. Die Verwitterung kann chemisch beschleunigt werden, aber inwieweit dies das Ökosystem von Gewässern verändern würde, wird noch untersucht. Es ist daher denkbar, dass es als Alternative zu herkömmlichem Sand oder Kies verwendet werden könnte. Theoretisch kann eine Tonne Olivinsand mit Wasser eine Tonne CO2 binden, was bedeuten würde, dass zunächst große Mengen des Minerals abgebaut werden müssten. Außerdem ließe sich damit nur etwa ein Zehntel des CO2 binden, das die Menschheit derzeit ausstößt. Es wird also in absehbarer Zeit keine alleinige Lösung sein, aber es kann eine von mehreren Methoden zur Reduzierung von Treibhausgasen werden. 

3D-gedrucktes Holz  

Alles Mögliche wird inzwischen mit 3D-Druckern hergestellt, aber dass man Holz drucken (QuickScout: 3D printed wood) kann, ist vergleichsweise neu. Als Nebenprodukt der klassischen Holz- und Papierverarbeitung bleiben Zellulosefasern übrig, die Unternehmen nun für den Druck wiederverwenden. In Verbindung mit Lignin, natürlichen Biopolymeren aus der pflanzlichen Zellwand, die zur Verholzung beitragen, entsteht ein Material, das beliebig weiterverarbeitet werden kann.  

Dieser Ansatz schafft eine nachhaltige, kohlenstoffarme Alternative zur traditionellen Holzverarbeitung. Das Material besteht aus Neben- und Abfallprodukten und die weitere Abholzung von Bäumen kann vermieden werden. Das bedeutet, dass im Herstellungsprozess kaum CO2 entsteht und auch die Freisetzung von Kohlenstoff aus gefällten Bäumen nicht gefördert wird.   

Und auch optisch bietet das Ganze Vorteile: Komplexe Designs, die vorher nicht möglich waren, werden nun Realität.  

Mycelium-Dämmung  

Wenn wir an Pilze denken, denken wir vielleicht an Schimmel. Das ist Mycelium aber nicht. Es sind Pilzfäden, die zu einem Geflecht zusammenwachsen und auch andere Stoffe aufnehmen können. Dies kann man sich nun zunutze machen, indem man das Myzel kontrolliert wachsen lässt und landwirtschaftliche Abfälle, also Pflanzenreste, hinzufügt. Auf diese Weise kann die Festigkeit, das Aussehen oder die Dichte des entstehenden Materials beeinflusst werden. Im ausgewachsenen Zustand kann es nun als Dämmstoff eingesetzt werden, der nicht nur feuerfest ist und in seinen bauphysikalischen Eigenschaften die leistungsfähigsten synthetischen Baustoffe übertrifft, sondern auch sehr effektiv Kohlenstoff binden kann und bei der Herstellung kaum etwas verbraucht. Bindet man Myzel mit Hanf, um es beispielsweise als Verpackungsmaterial zu verwenden, entsteht sogar ein C02-negatives Produkt, da Hanf viermal mehr Kohlenstoff bindet als Holz. Mycelium ist also eine Alternative zu herkömmlichen Materialien, die in jeder Hinsicht punkten kann.  

Abschließend

Die Entwicklung neuer Materialien, die CO2 einsparen, läuft derzeit in rasantem Tempo. Eine Innovation jagt die nächste. Manche haben nur Vorteile gegenüber der herkömmlichen Alternative, sodass es sich lohnt, sie einzusetzen oder zumindest auszuprobieren. Andere sind "nur" ein Teil der Lösung. Sie alle können aber für den Klimaschutz genutzt werden. 

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